HISTORIE

Gründerjahre - Start der HEISMANN & Comp. in Velbert

1918-1937 Der Weg zum mittelständischen Betrieb

Am 01. Dezember 1918 gründet Rudolf Heismann zusammen mit Hugo Karrenberg und einem weiteren Investor, Herrn Otto Scheibe, die Firma HEISMANN & Comp. in der Friedrichstraße in Velbert. Heismann war gelernter Dreher u. Maschinenschlosser. Sein Ziel: Die Herstellung von Schlossdornen und anderen Drehteilen für die Velberter Schlossindustrie.

Diese Fokussierung kommt nicht von ungefähr: Velbert hat eine weitreichende Tradition als Stadt der Schlösser und Beschläge; deswegen ziert sogar ein Schlüssel das Stadtwappen.

Die Zeiten nach dem Kriegsende im November 1918 waren von Unsicherheit und Unruhen geprägt. Hunderttausende Soldaten mussten in den neu eingeführten 8-Stunden-Arbeitstag auf Beschluss der 1919 gegründeten Weimarer Republik eingegliedert werden. Diese und weitere Neuerungen trafen auf wenig Akzeptanz. Darüber hinaus hatte Deutschland immense Kriegs-Reparationslasten zu tragen. Das Geschäft von HEISMANN & Comp. lief nur schleppend an.

Mit neuem Investor und frischem Kapital im Jahre 1919 sowie der Erholung der Wirtschaft im Jahre 1921 zieht HEISMANN & Comp. in die Höferstraße 3 in Velbert ein und nimmt dort die Fertigung auf 330 qm wieder auf. Der Umzug kommt zum idealen Zeitpunkt, denn auch die Wirtschaft erholt sich rasch. Im Laufe der Jahre produziert HEISMANN & Comp. Schlösser in großer Stückzahl für den Exportmarkt.

In den 1930er Jahren entwickelt sich HEISMANN & Comp. mit mehr als 30 Mitarbeitern zu einem mittelständischen Betrieb.

1937 trennen sich die bisherigen Geschäftspartner: Hugo Karrenberg möchte das Geschäft mit seinem Sohn weiterführen. Für Rudolf Heismann ausgeschlossen, denn die Unternehmensgründung war seine Idee. Heismann zieht die Reißleine und beendet die Geschäftsbeziehung. Karrenberg bleibt am alten Standort auf der Höferstraße 3, welche ihm mit dem Firmengebäude gehörte. Rudolf Heismann investiert mit seinem erworbenen Anteil in die eigene Unternehmung – die Geburtsstunde der jetzigen HEISMANN Drehtechnik GmbH in der Schwanenstraße, Velbert.

HEISMANN Drehtechnik – von der Kriegswirtschaft ins Wirtschaftswunder

1937-1957 Entwicklung zum Zulieferer für die Automobilindustrie

Gemeinsam mit seinem Schwiegersohn Wilhelm Arthecker, der 1937 ins Unternehmen eintritt und 1939 Mitgesellschafter wird, baut Rudolf Heismann den modernen Betrieb in der Schwanenstraße auf.

HEISMANN Drehtechnik fertigt seit Kriegsbeginn 1939 Komponenten für den Rüstungsbedarf. Neben der Luftwaffe beliefert HEISMANN auch andere Heeresteile. Ein neuer, hochkarätiger Kunde sind die 1937 von der Deutschen Arbeitsfront gegründeten Volkswagenwerke.

Jede erdenkliche Ressource soll im „totalen Krieg“, den Göbbels ausruft, genutzt werden. HEISMANN wird entsprechend dazu „bewegt“, ausschließlich Kriegsmaterial zu fertigen. Der Ausgang des Krieges ist bekannt!

In der unmittelbaren Nachkriegszeit 1945 wird improvisiert; unter anderem werden Feuerzeuge und Rapsöl hergestellt. Ebenfalls stellt die Reparatur landwirtschaftlicher Maschinen eine Kernaufgabe dar. Durch einen Großauftrag der Volkswagenwerke 1947 kommt der Aufschwung.

1950 verstirbt Firmengründer Rudolf Heismann. Sein Schwiegersohn Wilhelm Arthecker und seine Frau Emmy führen das Unternehmen durch den Aufstieg der deutschen Automobilindustrie ins „Wirtschaftswunder“. HEISMANN ist als Direktzulieferer von Präzisions- und einfachen Dreh- und Bauteilen für Volkswagen von Beginn an dabei.

HEISMANN Drehtechnik auf Modernisierungskurs

1957-2002 Ausbau von Expertise, Räumlichkeiten und Technologie

1957 tritt Wilfried Arthecker auf Bitte seines Vaters ins Unternehmen ein und absolviert eine technische Ausbildung. Arthecker Junior modernisiert die Firma. Durch die Spezialisierung auf Präzisionsdrehteile für die Autoindustrie behauptet sich HEISMANN auch in den krisengeschüttelten 1970er Jahren, ausgelöst unter anderem durch die Ölpreiskrise 1973.

Weiter Richtung Zukunft – Mit der Konzentration auf Präzisionsdrehteile und Komponenten für die Automobilindustrie setzt das Unternehmen schon früh auf eine Zukunftsbranche. 1984 kommt die erste CNC-Maschine in der Schwanenstraße zum Einsatz.

Durch die immer steigenden Anforderungen kommt 1987 mit Sabine Henning, der ältesten Tochter Wilfried Artheckers, die vierte Generation in das Familienunternehmen. Die 24-jährige Diplom-Betriebswirtin führt die EDV in Verwaltung und Buchhaltung ein.

Durch die drangvolle Enge in der Schwanenstraße entscheidet sich das Unternehmen 1996, in die Talstraße umzuziehen. Die HEISMANN Drehtechnik verfügt nun über 5.900 qm statt wie bisher 1.800 qm. 1998 wird die Halle G1 fertiggestellt.

2002 wird der erste INDEX CNC-Mehrspindlerautomat in Betrieb genommen und markiert den Beginn eines Technologiesprungs.

Next Generation

2008-2016 Generationswechsel und moderne Kommunikationstechnik

2008 tritt Stephanie Arthecker, die jüngste Tochter von Wilfried Arthecker, in die Geschäftsführung ein. Während an einer neuen Produktionshalle gebaut wird, bricht die internationale Finanz- und Wirtschaftskrise aus. Die guten Beziehungen zu den Kunden, die – sofern möglich – auch Aufträge für kleine Mengen erteilen, retten das Unternehmen bis die Konjunktur 2009 wieder anzieht.

2010 ist die Produktionshalle G2 bezugsbereit und neben dem Versand wandert auch ein Teil der Fertigung in das neue Gebäude. Das Geschäft explodiert; es wird in moderne Robotertechnologie und Lasertechnik investiert. Auch die Dienstleistungen weiten sich aus.

2014 zieht sich Herr Wilfried Arthecker vollständig aus dem operativen Bereich zurück und überlässt seiner Tochter Stephanie Arthecker das Feld, die 2015 alleinige geschäftsführende Gesellschafterin in vierter Generation wird. 2016 ist das neue Verwaltungsgebäude fertig und glänzt mit moderner Kommunikationstechnik.

Heute: HEISMANN Drehtechnik – immer den Blick voraus

2019 entschliesst sich Frau Stephanie Arthecker im Rahmen der Unternehmensnachfolge HEISMANN in neue unternehmerische Hände zu geben. Gemeinsam mit der Fortas GmbH erwerben die Herren Martin J. Gawenda und Andreas Büchner 2020 die Geschäftsanteile von HEISMANN zu 100%.

Mit seinen hochwertigen Produkten und Dienstleistungen ist HEISMANN Drehtechnik auch heute zum großen Teil auf den klassischen Verbrennermotor ausgerichtet. Die Automobilindustrie nimmt mit 75 % den größten Umsatzanteil des Unternehmens ein.

HEISMANN begibt sich jedoch nicht in Wartestellung bis neues Handeln gefordert ist, sondern schafft sich mit neuen strategischen Ausrichtungen die Möglichkeit, weitere Geschäftsbereiche intensiv anzugehen.

Aus der Historie von Heismann Drehtechnik lässt sich sagen, dass es bei HEISMANN Tradition hat, aus der Krise zu starten. Krisenzeiten sind HEISMANN Zeiten – hier schaffen wir Werte! Das Ende einer Krise ist immer ein Neuanfang mit vielen Chancen.

Diese Tradition führen wir fort. Bis 2023 konnte der Umsatzanteil der Automobilindustrie bereits auf 65% reduziert und das abnehmende Gechäftsvolumen mit der Verbrennertechnologie erfolgreich kompensiert werden mit der Erschließung neuer, zukunftsfähiger Branchen.

Wir freuen uns auf Ihre Anfrage

Sie erreichen uns unter

+49 (0) 2051 95 34 - 0 Montag – Freitag 6:30 – 16:00 Uhr

Oder nutzen Sie unser Kontaktformular.